Franz Aberl, geboren am 15. Dezember 1912, gestorben am 16. Juni 1983, war im Zivilberuf Beamter der Kärntner Landesregierung und wirkte daneben im Gemeinderat der ehemaligen Gemeinde Wölfnitz als Vizebürgermeister.

Gemeinderatsbeschluss vom 26. 6. 1983.

Von der Hallegger Straße nach Nordosten.

Der Gemeinderat benannte am 13. Dezember 1980 den seit dem 28. März 1974 Donauschwabengasse (siehe Donauschwabenweg) genannten Verkehrsweg nach der damals dort befindlichen „adidas“-Fabrik. Adolf Dassler (3. November 1900 bis 6. September 1978) gründete 1920 in Herzogenaurach bei Nürnberg einen Familienbetrieb zur Erzeugung von Hausschuhen und daraus 1948 nach der Trennung von seinem Bruder die Firma "adidas", die Weltgeltung erlangte und nach einem Zwischentief seit 1995 zur weltweiten Nummer 2 der Sportartikelhersteller avancierte.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde in seiner Fabrik die Panzerabwehrwaffe "Panzerschreck" hergestellt, wofür auch französische Zwangsarbeiter eingesetzt wurden. 1945 zunächst als "belastet" eingestuft, galt er bald nur mehr als "Mitläufer" und konnte so seinen Betrieb weiterführen.

Von der Keutschacher Straße nach Norden.

Durch Beschluss des Gemeinderates vom 4. Juni 1975 wurde ein Teil des Kirschhofweges nach dem bekannten Volksliedforscher und Musikpädagogen Prof. Anton Anderluh benannt. Anderluh, der am 11. März 1896 in Klagenfurt geboren wurde und am 3. Jänner 1975 daselbst starb, hat vor allem eine umfangreiche Sammlung von Kärntner Liedern hinterlassen. Er wurde u. a. mit der Goldenen Medaille der Stadt Klagenfurt ausgezeichnet.

1939 bis 1945 war er Landesleiter der Reichsmusikkammer sowie Leiter der Gebietssingschar der Hitlerjugend im Range eines Hauptgefolgschaftsführers und wurde 1945 von den Engländern im Lager Wolfsberg interniert.

Von der Sterneckstraße zur Kinkstraße.                                     

Franz Palla wurde am 29. Juni 1876 in Zell am See geboren, studierte Medizin und wurde am 17. Februar 1902 in Innsbruck promoviert. An der dortigen Universität arbeitete er von 1902 bis 1910 als Assistent unter den Professoren Gussenbauer (siehe Gussenbauergasse) und Schloffer und erhielt 1910 das Facharztdiplom. Am 1. Mai desselben Jahres ließ er sich als Chirurg in Klagenfurt nieder und wurde gleichzeitig zum Primararzt der Chirurgischen Abteilung des Landeskrankenhauses bestellt, die er mit kurzer Unterbrechung bis zum 1. Juni 1946 leitete. In diesen rund 35 Jahren wurden an seiner Abteilung an die 70.000 Operationen verzeichnet.

Im NS-System führte er Zwangsabtreibungen und -sterilisationen durch. Dr. Palla, indessen zum Hofrat ernannt, starb am 23. April 1947. Er war infolge seines hohen fachlichen Könnens weit über die Grenzen Kärntens hinaus bekannt. Die Straße hieß früher (zusammen mit der Mondgasse) Glangasse, weil sie zur Glan führte und bei der Spitalmühle erreichte. Diese Mühle wurde 1883 bei der Glanregulierung abgerissen. Die Verbindung der Glangasse mit dem St. Veiter Ring wurde 1889 hergestellt (siehe auch Mondgasse).

Vom St. Veiter Ring zur Kraßniggstraße.

 

Dr. Friedrich Ferdinand Dörflinger, am 25. September 1879 in Feldkirchen geboren, wirkte als Rechtsanwalt in Klagenfurt. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Artillerieoffizier teil und war später Abwehrkämpfer. Als Mitglied des provisorischen Landesausschusses stellte er am 5. Dezember 1918 den Antrag, dem Eindringen der jugoslawischen Truppen mit allen Kräften entgegenzutreten. Bis 1930 war er Landtagsabgeordneter eines Zweckbündnisses zwischen dem Bauernbund, der Großdeutschen Volkspartei und der DNSAP, einer demokratisch gewählten Vorgängerorganisation der NSDAP. Am 29. Juni 1945 wurde er von Männern in englischer Uniform zu einer angeblichen Auskunftserteilung aus seiner Wohnung verschleppt und ermordet.

Gemeinderatsbeschluss vom 10. 3. bzw. 22. 12. 1998.

Von der Kirchengasse nach Osten.

Der Begründer der wissenschaftlichen Volkstumsforschung in Kärnten, der ehemalige Landesschulinspektor Hofrat Dr. Georg Graber, wurde am 15. April 1882 in Pörtschach geboren und wirkte als Pädagoge in Klagenfurt, wo er auch am 27. August 1957 starb. Graber leistete auf dem Gebiete der Sagen, Märchen und Volkslieder Kärntens umfassende Arbeiten. Er empfing für seine Arbeit zahlreiche Ehrungen und war u. a. Ehrenmitglied der Universität Innsbruck und Ehrenbürger der Gemeinde Pörtschach.

Im NS-System hat sich der deutschnational orientierte Forscher vor allem volkstumspolitisch in verschiedenen Institutionen stark engagiert; Kelten- und Germanenmythos nehmen in seinem Werk einen zentralen Stellenwert ein.

Stadtratsbeschluss vom 9. 8. 1960.

Von der Akazienhofstraße nach Westen.                                 

Der ungemein verdienstvolle Historiker und Landesarchivar Dr. Martin Wutte wurde am 15. Dezember 1876 als Sohn eines Bauern in Obermühlbach geboren. Er studierte Geschichte und deutsche Sprache, erwählte aber bald die historische Geographie zu seinem Lebensinhalt. 1904 kam er als Gymnasiallehrer nach Klagenfurt und stellte sich hier dem Geschichtsverein zur Verfügung, dessen ehrenamtlicher Sekretär er von 1907 bis 1938 war. Von 1914 bis 1938 redigierte er die „Carinthia I“. 1919 gehörte er der österreichischen Delegation bei den Friedensverhandlungen in St. Germain bei Paris an, 1922 folgte er August Jaksch als Direktor des Kärntner Landesarchivs. Aus seiner Feder stammen viele hundert wissenschaftliche Arbeiten, Aufsätze und Abhandlungen; er verfasste das Standardwerk "Kärntens Freiheitskampf" über die Abwehrkämpfe und die Volksabstimmung.

Im NS-System war der deutschnational gesinnte Wutte Mitbegründer des Instituts für Kärntner Landesforschung mit. Er starb am 30. Jänner 1948 in Klagenfurt.

Von der Pischeldorfer Straße zur Steingasse.

Der Kunst- und Kulturhistoriker Ernst Diez wurde am 27. Juli 1878 in Lölling/Kärnten geboren und starb am 8. Juli 1961 in Istanbul. Diez war als Universitätsprofessor für asiatische Kunst von 1926 bis 1939 in den USA (Cleveland, Philadelphia), ab 1939 in Wien und ab 1943 in Istanbul tätig.

Zu seiner Zeit angesehen, ist er heute aufgrund umstrittener Methoden und Schlussfolgerungen nahezu vergessen.

Von der Ziegeleistraße nach Norden. 

Der am 13. Oktober 1878 in Wolfsberg geborene Franz Pehr war zunächst Volksschul- dann Fachlehrer und zuletzt Direktor der Knabenhauptschule in Villach; er ging 1938 als Schulrat in Pension und starb am 11. Juli 1946 in seiner Geburtsstadt. Pehr war ein vielseitig an Kärnten Interessierter; neben Mineralogie, Geologie, Heimatgeschichte und Landschaftsnamen befasste er sich mit Käferkunde und vor allem mit Botanik; vier Moosarten sind nach ihm benannt. Auf allen diesen Gebieten hat er Arbeiten veröffentlicht, ebenso über Sagen.

Gemeinderatsbeschluss vom 22. 5. 1980.

Von der Großbuchstraße nach Westen.            

Kärntens Natur- und Arbeiterdichter wurde am 4. Dezember 1895 in Tangern bei Seeboden geboren und starb am 11. Jänner 1969 in Spittal. Trotz mangelhafter Schulbildung setzte sich sein starkes Talent durch, das vor allem als gedankenreiche, originelle Poesie zum Ausdruck kam. Mit Humor und Ernst behandelte er Autobiographisches ebenso wie das Leben in der Heimat, die überall den Hintergrund seines Schaffens bildet. Als Ortsgruppenleiter der NSDAP wurde er 1945 im Lager Wolfsberg interniert. Die Straße hieß bis zur Eingemeindung 1973 Ludwig-Uhland-Gasse (siehe Uhlandstraße).

Von der Kerbacher Straße zur Rotschitzenstraße.