Der Kärntner Historiker Dr. Walther Fresacher wurde am 30. Oktober 1884 in Gmünd in Oberkärnten geboren. Von Beruf Gymnasialprofessor, befasste er sich im Rahmen seiner ausgedehnten wissenschaftlichen Tätigkeit auch intensiv mit der Klagenfurter Geschichte und wurde dafür mit der Goldenen Medaille der Landeshauptstadt ausgezeichnet. Seine Arbeiten sind zugleich Darstellung und Dokumentation und daher auch Laien leicht zugänglich. Fresacher, der sich früh dem NS-System andiente, starb hochbetagt am 22. September 1982.

Gemeinderatsbeschluss vom 11. 12. 1990.

Von der Weihergasse zur Kranzmayerstraße.

Der Komponist, Dirigent und Musikpädagoge Karl Frodl wurde am 5. November 1873 in Schönberg, Steiermark, geboren und starb am 5. Dezember 1943 in Klagenfurt. Nach gründlicher Ausbildung und langjähriger Tätigkeit wurde er 1918 vom Musikverein für Kärnten zum Musikdirektor berufen. Er übernahm auch die Leitung des Klagenfurter Männergesangsvereins, dem er einen Frauenchor anschloss, war einige Zeit Opernchef im Stadttheater, Direktor der Musikschule und Gründer einiger ihrer Filialen, und unter seiner Leitung wurde diese Anstalt zum Landeskonservatorium erhoben.

Frodl, der auch als Komponist hervortrat, setzte sich für das deutsche Lied ein und wurde vom Nationalsozialismus zum "Träger der Kärntner nationalen Musik" hochstilisiert. Trotzdem wurde er im September 1938 als Leiter des Landeskonservatoriums entlassen und erhielt erst aufgrund einer Intervention ab März 1939 eine Pension (GR-Beschluss vom 28. 3. 1974).

Von der Kranzmayerstraße nach Süden                                     L 6

Der am 21. November 1888 in St. Veit/Glan geborene Karl Ginhart schloss seine Studien mit Dr. jur. und Dr. phil. ab und wirkte vielseitig als Kunsthistoriker: Staatskonservator, Dozent, schließlich ordentlicher Professor für Kunstgeschichte an der Technischen Hochschule Wien. Neben vielen einschlägigen wissenschaftlichen Arbeiten sind ihm die „Kunstdenkmäler Kärntens“ zu verdanken, dazu Führer durch Millstatt, Gurk, St. Paul und vieles andere.

Der deutschnational gesinnte Ginhart trat zwar schon 1930 der NSDAP bei, verließ sie aber bereits im folgenden Jahr wegen "Interesselosigkeit"(!); er starb am 10. März 1971 in St. Veit.

Gemeinderatsbeschluss vom 26. 6. 1992.

Vom Dellacher Weg nach Osten zur Waltendorfer Straße. 

Der am 8. September 1871 in Pola als Sohn eines Marine-Chemikers geborene Franz Karl Ginzkey wurde zunächst Offizier, trat aber später als Beamter in den Dienst des Militärgeographischen Institutes in Wien und arbeitete auch längere Zeit im österreichischen Kriegsarchiv. Als von Peter Rosegger stark geförderter Literat schrieb er Gedichte, Balladen, Erzählungen und Romane – insgesamt 53 Bücher –, die sich durch frische Sprache auszeichnen. Ginzkey errang zweimal den Bauernfeld-Preis und war Ehrendoktor der Philosophischen Fakultät der Universität Wien.

Der deutschnational gesinnte Schriftsteller diente sich dem NS-System als Propagandalyriker an. Er lebte nach 1945 meist in Straßwalchen am Attersee und in Wien, wo er am 11. April 1963 starb.

Von der Luegerstraße zur Schumanngasse.

Die Schauspielerin Heidemarie Pia Hatheyer wurde am 8. April 1918 als Tochter einer bekannten Klagenfurter Familie (s. Paul-Hatheyer-Schütt) geboren und zeigte schon früh ihr schauspielerisches Talent. 1937 wirkte sie in den Münchner Kammerspielen, nach 1945 war sie im Burgtheater ebenso tätig wie beim Salzburger „Jedermann“. Dem breiten Publikum wurde sie durch eine Reihe großer Filmrollen bekannt. Sie wurde u. a. mit der Kainz-Medaille und dem Grillparzer-Ring ausgezeichnet.

Heidemarie Hatheyer hat im Film "Ich klage an" 1941 Propaganda für die Euthanasie betrieben und wurde von 1945 bis 1949 mit einem Filmdrehverbot belegt. Sie lebte später lange in der Schweiz und starb am 11. Mai 1990 (GR-Beschluss vom 5. 12. 2000).

Vorplatz des Kinozentrums
Ecke Völkermarkter Straße/Gärtnergasse

Über das Musiksstudium, die Tätigkeit als Lektor und als Kunstkritiker kam der am 6. Juni 1902 in Klagenfurt geborene Herbert Strutz zu seiner wahren Berufung: dem Schreiben. Als Erzähler und als Lyriker behandelte er vor allem ein Thema: die Kärntner Heimat, ohne allerdings das zu werden, was man einen Heimatdichter nennt. Vor allem seine Lyrik weist ihm einen Platz im österreichischen Literaturgeschehen zu.

Strutz diente sich dem NS-System an und galt 1945 als minderbelastet. In Klagenfurt, wo er ab 1956 als freier Schriftsteller lebte, starb er am 1. Oktober 1973.

Gemeinderatsbeschluss vom 22. 5. 1980.

Von der St. Veiter Straße zur Josef-Sablatnig-Straße.

Der spätere Hofrat Dr. Viktor Hieß wurde am 23. Juli 1886 in Mauer/Wien geboren, studierte Medizin und wurde nach entsprechender Fachtätigkeit 1923 zum Primarius an der Abteilung für Geburtenhilfe und Gynäkologie im Landeskrankenhaus Klagenfurt bestellt, wo er bis Ende 1952 wirkte.

Im NS-System führte er Zwangsabtreibungen und -sterilisationen durch, hat aber eine Parteimitgliedschaft konsequent abgelehnt.

In seiner Amtszeit wurden 44.000 Geburten und 68.0000 gynäkologische Aufnahmen registriert. Er wurde mit dem Professorentitel und am 3. Februar 1955 auch mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik ausgezeichnet. Am 9. August 1958 schloss er seine Privatordination, am 17. Juni 1960 ist er in Klagenfurt gestorben.

Gemeinderatsbeschluss vom 17. 12. 1984.

Von der Steingasse zur Kienzlstraße.

Der spätere Bergrat h. c. Dr. mont. h. c. Dipl.-Ing Gustav Heinisch wurde am 31. Dezember 1892 in Oderfurt/Schlesien geboren und kam nach einschlägigen Studien und ebensolcher Tätigkeit 1931 zur Bleiberger Bergwerks-Union (BBU) nach Bleiberg, wurde dort 1932 technischer Direktor und gestaltete bis 1937 Bergbau und Hütte Gailitz wieder aktiv. Ab 1939 Generaldirektor, hat er nach dem deutschen Angriffskrieg gegen Jugoslawien zahlreiche dortige Unternehmen unter seine direkte Kontrolle gebracht.
Ab Juni 1945 im Lager Wolfsberg interniert, konnte er danach im Bundesministerium für Vermögenssicherung und Wirtschaftsplanung unterkommen und musste 1950 wegen eines Formfehlers bei der BBU bis zu seiner Pensionierung vier Jahre später wieder eingestellt werden. Heinisch, der sich auf kulturellem (Präsident des Musikvereines) und sportlichem Gebiet (Präsident des Allgemeinen Sportverbandes, Ehrenobmann des KAC) durch eifrige und selbstlose Arbeit auszeichnete, starb am 23. Dezember 1979 in Klagenfurt.

Vom Auenweg nach Süden zur Stadtgrenze. 

Der Kärntner Dichter und Dichter Kärntens wurde am 3. August 1890 als Sohn eines Graveurs in Ferlach geboren, besuchte in Klagenfurt Gymnasium und Lehrerbildungsanstalt und wurde hier Lehrer und Professor. Er trat als Dichter, Schriftsteller und Romancier hervor und erhielt am 15. November 1936 für seinen Roman „Mensch wie du und ich“ den Großen Österreichischen Staatspreis. Sein Gesamtwerk, in dem die Erzählungen dominieren, ist sehr umfangreich. J. F. Perkonig war einer der geistigen Väter des Kärntner Freiheitskampfes und des Abstimmungssieges, für den er sich mit den Waffen des Geistes unermüdlich einsetzte.

Nach 1934 war er Mitglied der Kärntner Landesregierung und des Klagenfurter Gemeinderates, zwischen Ständestaat und Nationalsozialismus erwies er sich als Taktierer und Opportunist. Die Landeshauptstadt und seine Vaterstadt Ferlach ernannten ihn 1950 anlässlich seines 60. Geburtstages zum Ehrenbürger. Perkonig starb am 8. Februar 1959 in Klagenfurt und wurde in einem Ehrengrab, dessen Gestaltung der akademische Bildhauer Karl Newole ausführte, in Annabichl beigesetzt. Ferlach stiftete ihm zum 70. Geburtstag ein Denkmal.
Die Straßenbenennung erfolgte in der Festsitzung des Klagenfurter Gemeinderates vom 9. Oktober 1960.

Von der Ginzkeygasse zum Wolfgangweg.

Der Flugpionier Dipl.-Ing. Dr. Josef Sablatnig wurde am 9. Februar 1886 als Sohn eines Klagenfurter Fleischhauers geboren. Er studierte in Graz und Brünn/Brno Maschinenbau und Elektrotechnik, machte sein Diplom und 1910 in Wien den Dr. phil. Schon 1903 hatte er in Klagenfurt sein erstes Flugzeug gebaut. Am 5. Juni 1910 veranstaltete er ein vielbeachtetes Schaufliegen auf der Heide, erwarb das österreichische Pilotendiplom Nr. 12 und wurde 1911 Chefpilot und technischer Leiter der Wiener Neustädter Autoplanwerke. 1912 stellte er drei Höhenrekorde auf. Er ging nach Berlin, wo er eine eigene Fabrik gründete und die ersten Ganzmetallflugzeuge erzeugte. Nach dem Ersten Weltkrieg steuerte er das erste deutsche Verkehrsflugzeug, baute darauf auch solche Maschinen und gründete 1920 eine Luftverkehrsgesellschaft, die später in der Lufthansa aufging.

Dem Nationalsozialismus war er früh verbunden. 1945 wollte er seine Familie in Berlin nicht allein lassen, wurde von den Russen verhaftet und kam in einem Lager um.

Die Straße wurde durch Stadtratsbeschluss vom 29. März 1960 benannt. In ihr ging die unverbaute Leitgebstraße auf. Otto Georg Ritter von Leitgeb, dessen Familie sich um 1630 im Gailtal nachweisen lässt, wurde am 24. Oktober 1860 in Pola (heute Pula, Kroatien) geboren und starb am 2. Oktober 1951 auf dem Familienbesitz Gut Sandhof, wohin er 1918 übersiedelt war. Der Jurist lebte vorher in Görz, schrieb einige Romane, etwa 40 Novellen, ferner Skizzen und Erzählungen (siehe auch Valentin-Leitgeb-Straße).

Von der Tessendorfer Straße zur Görtschitztalstraße